Anna Zackl

Schon während meines Gesangsstudiums an der Musikhochschule Würzburg hatte ich erste Kontakte mit der Rabine-Methode. Meine künstlerischen Tätigkeiten waren von Anfang an sehr breit gefächert. Über den Opern- und Konzertbereich hinaus faszinierten mich auch Chansons und experimentelle Performances, die ich mit anderen Musikern, Tänzern, Malern und Lichtdesignern verwirklichte. Die Belastbarkeit und Flexibilität, die ich brauchte, um an einem Abend mit meiner Stimme klassisch singen zu können und am nächsten Abend experimentell, ohne dabei Schaden zu nehmen, konnte ich erst mit dieser Methode wirklich erreichen. 

Das war für mich so bedeutsam, dass ich diese Erfahrungen als Lehrerin weitergeben wollte. Ich entschloss mich daher, nachdem ich mehrere Jahre intensiv Privatunterricht bei Prof. E. Rabine genommen hatte, mich in seinem Institut zum Certified Rabine Teacher (CRT) ausbilden zu lassen. Fortbildungen bei Claude Stein (NY) im Bereich Pop und Performance, sowie ein abgeschlossenes Kulturmanagement-Studium bereicherten meinen Unterrichtsstil und eröffneten mir weitere Betätigungsfelder. Gesangsworkshops leitete ich inzwischen in Deutschland, der Schweiz und Australien.

Neben der stimmlichen Arbeit mit Sängern, Schauspielern, Studenten und Laien nahmen therapeutische Aspekte bald größeren Raum ein. So übernahm ich die Leitung des mehrjährigen Singtherapie-Projektes für schwer traumatisierte Kinder im Erich-Kästner-Kinderdorf Würzburg, dessen Höhepunkt die Aufführung der eigens für diesen Zweck adaptierten Oper "Hänsel und Gretel" wurde.

Von 2004 bis 2008 lebte ich in der Schweiz, arbeitete auch dort mit behinderten Jugendlichen und betreute klassische und experimentelle Theater- und Chorprojekte.

Seit 2009 lebe ich in München und arbeite an der Theaterakademie August-Everding im Bereich Schauspiel als Dozentin für Stimme (Gesang und Sprechen). Dadurch verlagerte sich mein Betätigungsfeld auf den Bereich des Coaching von Sängern und Schauspielern auf der Bühne und vor der Kamera.

Auch nach langjähriger Erfahrung mit Profis und Laien in verschiedenen künstlerischen Bereichen bleibt es für mich faszinierend und verblüffend, wie die funktionale Herangehensweise ermöglicht, zugleich universell und individuell auf die Bedürfnisse der Künstler und die jeweiligen Anforderungen einzugehen, unabhängig von Genre, Musikstil oder Rolle. Sie stellt die Menschen, mit denen ich arbeite, nicht nur stimmlich, sondern auch mental auf ein Fundament, auf dem sie sich optimal entfalten können.